Bilanz der 67. Nordischen Filmtage Lübeck

Die 67. Nordischen Filmtage in Zahlen

Lübeck, 04. Dezember 2025 - Die 67. Nordischen Filmtage Lübeck sind erfolgreich zu Ende gegangen. Vom
05. bis 09. November 2025 verwandelte sich die Hansestadt erneut in einen Treffpunkt für Filmschaffende,
Publikum und Branchenvertreter:innen aus dem gesamten Ostseeraum.

Bei rund 25.000 Kinobesuchen allein in den Spielstätten verzeichnet das Festival weiterhin ein wachsendes
Publikumsinteresse mit einem Zuwachs von 20%. Besonders positiv wurde die Einführung des neuen
Ticketsystems aufgenommen: 80 Prozent aller Tickets wurden online erworben, 20 Prozent bargeldlos an
den Kinokassen. Der vereinfachte Buchungsprozess und der Wegfall von Vorverkaufsgebühren fanden
großen Zuspruch beim Publikum und zeigen deutlich, dass die technische Modernisierung ein wichtiger
Schritt war.

Bei den 67. Nordischen Filmtagen wurden 191 Filme, Serienepisoden und audiovisuelle Arbeiten in 226
öffentlichen Vorstellungen in den Spielstätten gezeigt, hinzu kamen noch 25 begleitende
Veranstaltungen.

Insgesamt zog das Festival 534 Fachbesucher:innen in die Hansestadt Lübeck – darunter 152
Filmschaffende aus den nordischen und baltischen Ländern sowie aus Deutschland, die ihre Filme
persönlich begleiteten.

Unter den 86 Presse – und Medienschaffenden befanden sich auch Studierende der Hochschule für
Angewandte Wissenschaften Kiel – Fachbereich Medien und Nachwuchsreporter:innen des Projekts
BLOG:Buster des Superkunstfestivals, die aus dem Nordic Filmtruck berichteten.

Insgesamt entschieden 40 Jury-Mitglieder über die Vergabe der 11 Festivalpreise in den verschiedenen
Sektionen.

Mehr als die Hälfte des Programms stand zusätzlich bis eine Woche nach Festivalende über die VoD-Plattform
deutschlandweit online zur Verfügung. Dieses bewährte Hybrid-Modell erweitert die Reichweite
des Festivals insbesondere für Publikum in ländlichen Regionen oder mit eingeschränkter Mobilität. Das
erweiterte Angebot erhöht zudem die Sichtbarkeit bei Fachbesucher:innen und damit auch die
Vermarktungschancen der präsentierten Filme. Die Streamingzahlen der Video-on-Demand-Angebote lagen
bei rund 3000 Leihen, damit 50% höher als im Vorjahr.

Mit unserem neuen Ticketingsystem treiben wir strategisch die Digitalisierung voran. Für das Festival ist es
ein echter Meilenstein: nutzungsfreundlich und effizient in der Anwendung. Das Publikum hat es gut
angenommen; unsere Zahlen zeigen das. Darüber freue ich mich.“ betont Geschäftsführerin Susanne
Kasimir.

Mit jedem Jahr wird stärker spürbar, wie sehr unser Festival im internationalen wie lokalen Raum als Ort für
Begegnung, Austausch und kulturelle Teilhabe geschätzt wird“, so Thomas Hailer, Künstlerischer Leiter.
Und wie stark das Bedürfnis nach echten Geschichten jenseits des Mainstreams ist.

Ein besonderer Höhepunkt war die 360°-Installation Life in a Generation Ship von Yael Bartana, die
kostenfrei im InfinityDome auf dem Klingenberg zu erleben war. Die Arbeit über kollektives Überleben,
Erinnerung und Utopie an Bord eines Generationenraumschiffs zog fast tausend Besucher:innen an und bot
ein eindrückliches Beispiel für die künstlerische Kraft immersiver Formate und neuer filmischer Erzählweisen.

Die strategische Öffnung für junge Zielgruppen zahlte sich auch 2025 aus: Mit knapp 2.500 Schüler:innen
und Kitakindern verzeichnete das erneut kostenfrei angebotene Schulkino eine Steigerung der Besuche
um 30%. Es wurde begleitet von medienpädagogischen Angeboten, barrierearmen Vorführungen und freiem
ÖPNV für die An- und Abreise zum Festivalbesuch.

Die inklusive Gesamtstrategie, die seit 2023 unter dem Leitsatz Kino für alle kontinuierlich ausgebaut wird,
ermöglichte mehr Filme mit Audiodeskription, SDH- und deutscher Untertitelung sowie Live-Übersetzung in
Deutsche Gebärdensprache. Weiterhin wurden, nach dem Pilotprojekt im Vorjahr, erneut sensorischangepasste
Vorstellungen für neurodivergente Filmfans angeboten – ein Format, das bundesweit Beachtung
findet.

Erstmals dabei als Spielstätte, neben CineStar und dem Kommunalen Kino KoKi, war das KOLK 17 –
Figurentheater & Museum Lübeck, das mit barrierearmem Zugang und besonders familiärer
Atmosphäre stetig für einen vollen Saal sorgte.

Mit Panels, Präsentationen und Netzwerktreffen die Branchenplattform Lübeck Meetings erneut auf große
Resonanz. Das Nachwuchsformat FUTURE NORTH erwies sich dabei als Highlight: Besonders erfreulich ist,
dass Gabrielė Urbonaitė, die 2024 bei FUTURE NORTH ihren Film Rennovation kurz vor der Fertigstellung
in Ausschnitten vorgestellt hatte, in diesem Jahr im Wettbewerb gleich zwei Preise gewann. Das unterstreicht
die nachhaltige Wirkung und Bedeutung dieses Programms.

Mit Vergabe der Auszeichnung begann die erste Arbeitswoche des neuen Jahrgangs des Lübecker
Drehbuchstipendiums, bei dem die neuen Stipendiat:innen ihre Projekte in Lübeck entwickeln.

Am Abend des 08. November fand im Theater Lübeck die feierliche Filmpreisnacht statt. Es wurden 11
Preise im Gesamtwert von 67.500 Euro vergeben; ein sichtbares Zeichen für die künstlerische Qualität und
die europäische Relevanz des Festivals.

Ein besonderer Moment des Abends war die Verabschiedung von Thomas Hailer, der nach fünf
erfolgreichen Festivaljahrgängen als Künstlerischer Leiter auf eigenen Wunsch aus der Funktion
ausscheidet. Bürgermeister Jan Lindenau würdigte Hailers Engagement für programmatische Vielfalt,
europäische Vernetzung und gesellschaftliche Relevanz.

Zum 1. Januar 2025 übernimmt Hanna Reifgerst die Künstlerische Leitung. Die Geschäftsführerin Susanne
Kasimir wird gemeinsam mit ihr das Profil des Festivals weiter schärfen.

Die 68. Nordischen Filmtage Lübeck finden vom 04. bis 08. November 2026 statt.
 

Pressematerialien:
Filmstills zu den Festivalbeiträgen und Fotos vom Festival erhalten Sie über presse@nordische-filmtage.de und im Downloadbereich.


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Die Nordischen Filmtage Lübeck sind eine Veranstaltung der Hansestadt Lübeck und werden unterstützt vom
Land Schleswig-Holstein, von Creative Europe MEDIA, den Lübecker Stiftungen – Possehl-Stiftung,
Gemeinnützige Sparkassenstiftung und Wessel Stiftungen –, vom Freundeskreis der Nordischen Filmtage e.
V. und vom NDR als Medienpartner. Hinzu kommen zahlreiche weitere Partner:innen und Sponsor:innen:
CineStar, Stadtwerke Lübeck, STAWAG Stadtwerke Aachen AG, Finnlines, KOLK17, das Europäische
Hansemuseum, Moinsener, skanbo, die Grundstücks-Gesellschaft TRAVE und Convotis.

Kontakt:
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