Svečias / The Visitor

Danielius, der gerade Vater geworden ist, muss für eine Weile seine Familie allein lassen. Aus Norwegen reist er in die alte Heimat zurück, ein Städtchen an der litauischen Ostsee. Er will die Wohnung seines verstorbenen Vaters verkaufen. Doch Danielius wird länger bleiben als geplant. Er trifft frühere Freunde und seine Ex Vismanté, spaziert die Küste entlang und durch die Wälder. Alles ist ihm vertraut, er kennt die Schleichwege zum Meer, aber die Kamera zeigt ihn immer am Bildrand: als Gast in einer Welt, die ihn nicht mehr zu kennen scheint und die er neu entdecken muss. Das Spielfilmdebüt findet schöne Bilder für seine Situation. Beim Spazierengehen mit dem riesigen Hund seiner Ex übernimmt dieser die Führung. Um seiner Ziellosigkeit zu entkommen, schließt sich Danielius Vismantés Vater an. Gemeinsam sitzen sie, jeder ein Bier in der Hand, schweigend vor dem Fernseher. Mit unerwarteten Zeitsprüngen, einer fantasievollen Tanzszene und einem gesungenen Gespräch bricht der Film die melancholische Grundstimmung auf; Spannung zieht in die Geschichte ein.